Deutschland darf wieder auf Ryder Cup hoffen

Die Organisatoren des weltweit größten Golf-Events erhielten vor Kurzem eine gute Nachricht aus Berlin. Sollte Bad Saarow den Zuschlag für die Austragung des Ryder Cup erhalten, gilt seitens des Bundesfinanzministeriums eine Steuerbefreiung. Damit hat die deutsche Bewerbung für den Ryder Cup 2022 nochmals einen deutlichen Aufschwung bekommen. Zwischendurch sah es so aus, als ob Bad Saarow hier keine Chance hätte.

Befreiung von der Umsatzsteuer

Brandenburgs Finanzminister Christian Görke von den Linken hatte den Antrag bei einer gemeinsamen Sitzung der Länderfinanzbehörden und des Bundesfinanzministeriums in Essen eingereicht. Die zuständigen Minister haben diesen nun entsprechend abgesegnet. Sollte die deutsche Bewerbung für 2022 erfolgreich sein, müssen die Veranstalter des Ryder Cup keine Umsatzsteuer für anfallende Investitionen an den Fiskus abführen. Dies betrifft beispielsweise die Mietkosten auf den Golfplatz. Mit dem Verkauf von Eintrittskarten erzielte Gewinne müssen allerdings regulär versteuert werden.

Die Zusicherung der Steuerbefreiung zeigt, dass Golf in Deutschland zunehmend an Beliebtheit gewinnt. Dies zeigt sich im Übrigen auch am Wettangebot der zahlreichen Buchmacher. Mittlerweile können die Events bei einigen Anbietern sogar als Livestream mitverfolgt werden, wie unter wettanbietererfahrungen.com nachzulesen ist. Bisher gab es solche Steuerbefreiung nur für die absoluten Top-Events wie der Fußball Weltmeisterschaft 2006.

Für 2018 scheiterte die Bewerbung an der Steuerbefreiung

Deutschland hat sich mit dem A-Rosa-Resort am Scharmützelsee in Bad Saarow für die Austragung beworben. Beim Ryder Cup treten die besten Golfer aus Europa und den USA gegeneinander an. Zu den Mitbewerbern gehören Österreich, Spanien und Italien. Mit der endgültigen Entscheidung über den Austragungsort wird im November gerechnet. Derzeit gilt Bad Saarow als einer der großen Favoriten.

Deutschland hatte sich bereits für den Ryder Cup 2018 beworben. Damals wurde der Antrag auf eine Steuerbefreiung jedoch abgelehnt. Dadurch gab es kaum Chancen auf einen erfolgreichen Ausgang. Der Zuschlag ging daraufhin an Frankreich.

Golf gilt als Randsportart

Um einen Steuerrabatt zu erhalten muss für die betreffende Sportart ein gewisses öffentliches Interesse bestehen. Zunächst wurde Golf von den Finanzbehörden jedoch als Randsportart eingeordnet. Tatsächlich werden die Events derzeit nur beim Bezahlsender Sky übertragen. Bei den großen Major-Turnieren zählt der Sender rund 40.000 Zuschauer. Auf der anderen Seite ist der Golf Verband mit 640.000 Mitgliedern der zehntgrößte Sportverband in Deutschland und liegt somit noch vor dem Ski- oder Tischtennisverband.

Veranstalter hoffen auf Millioneneinnahmen

Weltweit betrachtet gehört der Ryder Cup zu den wichtigsten Sportereignissen überhaupt. Das alle zwei Jahre stattfindende Ereignisse wird dabei von rund 500 Millionen Menschen verfolgt. Beim 2014 in Schottland ausgetragenen Turnier zählte der Veranstalter rund 45.000 Zuschauer täglich. Diese hätte während ihres Aufenthaltes rund 137 Millionen Euro ausgegeben. Von diesen Einnahmen profitieren aufgrund der Mehrwertsteuer auch die staatlichen Finanzbehörden. Die Organisatoren rechnen damit, dass die strukturschwache Region in Brandenburg etwa 100 Millionen Euro einnehmen wird, welche nicht steuerbefreit sind. Während der Turnierwoche werden rund 250.000 Besucher erwartet, die in Deutschland etwa 130 Millionen Euro ausgeben.